Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln, Psalm 23

Empfehlung für die Haltung von Schafen und Ziegen der Deutschen Gesellschaft für die Krankheiten der kleinen Wiederkäuer, Fachgruppe der DVG

Kleine Wiederkäuer sind im Rahmen von zufallsgestützten Stichprobenuntersuchungen auf Brucellose zu überwachen. In Rheinland-Pfalz werden Anfang jeden Jahres die Betriebe der Stichprobe für das laufende Jahr aufgrund der Stichtagsmeldung der HI-Tier Daten vom LUA neu nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und den Kreisveterinärbehörden mitgeteilt.

Der Tierhalter muss nach Aufforderung durch die Veterinärämter seine Tiere untersuchen.

Bitte beachten Sie, dass auch die Untersuchung von Abortfällen Teil der Überwachung auf Brucellose ist.

Die Kosten für Blutentnahme und Laborkosten werden in der Regel durch die Tierseuchenkasse Rheinland-Pfalz erstattet. Die Blutentnahme wird von den Haustierärzten durchgeführt; wenden Sie sich dann an den bestandsbetreuenden Tierarzt.

Die Tuberkulose bei kleinen Wiederkäuern ist eine Seuche ohne Tilgungsprogramm, jedoch werden beim innergemeinschaftlichen Verbringen Gesundheitsanforderungen gestellt. Neuerdings werden zum Export von Ziegen, außer zur direkten Schlachtung, Überwachungsmaßnahmen des Betriebes zumindest für die letzten 12 Monate gefordert.

Mindestanforderungen an ein Überwachungsprogramm in Bezug auf Infektionen mit dem Mycobacterium-tuberculosis-Komplex (MTBC - Tuberkulose) bei Ziegen

Für den Tierhalter freiwillige Sanierungsprogramme

Was ist CAE?

Bei der CAE handelt es sich um eine langsam verlaufende chronische Infektionskrankheit, die weltweit verbreitet ist und durch das Caprine Arthritis-Enzephalitis-Virus (CAEV)  hervorgerufen wird. Von der Erkrankung können alle Ziegenrassen betroffen sein. Das CAEVirus gehört zur Gattung der Lentiviren und ist mit dem Maedi-Visna-Virus (MVV) der Schafe nahe verwandt. Die Inkubationszeit kann mehrere Jahre betragen. Die Krankheit ist unheilbar und verursacht wirtschaftliche Verluste in den Betrieben durch starken Leistungsrückgang der betroffenen Ziegen und vorzeitigen Tod oder Merzung von Zuchttieren. CAE ist nicht auf den Menschen übertragbar. Sie ist in Deutschland weder anzeige- noch meldepflichtig.

Was ist MV?

Bei der Maedi-Visna handelt es sich um eine langsam verlaufende chronische Infektionskrankheit, die weltweit verbreitet ist und durch das Maedi-Visna-Virus (MVV) hervorgerufen wird. Von der Erkrankung können alle Schafrassen betroffen sein. Das Maedi-Visna-Virus gehört zur Gattung der Lentiviren und ist mit dem Caprine Arthritis-Enzephalitis-Virus (CAEV) der Ziegen nahe verwandt. Die Inkubationszeit kann mehrere Jahre betragen. Die Krankheit ist unheilbar und verursacht wirtschaftliche Verluste in den Betrieben durch starken Leistungsrückgang der betroffenen Schafe und vorzeitigen Tod oder Merzung von
Zuchttieren. Maedi-Visna ist nicht auf den Menschen übertragbar. Sie ist in Deutschland
meldepflichtig.

Die Pseudo-Tb ist eine chronisch verlaufende, unheilbare Infektionskrankheit, die weltweit verbreitet ist und durch das Bakterium Corynebakterium pseudotuberculosis hervorgerufen wird. Der Erreger kann in der Umwelt Wochen bis Monate überlebensfähig bleiben. Die Krankheit tritt überwiegend bei Ziegen und Schafen, seltener auch bei Rindern, Schweinen, Pferden, Wildwiederkäuern und beim Menschen auf. Betroffen sind meist Tiere ab einem Alter von einem Jahr. Die Pseudo-Tb führt bei Schafen und Ziegen u. a. zu Milchrückgang, Leistungsabfall, Abmagerung bis hin zum Tod und damit zu erheblichen wirtschaftlichen
Schäden.

Was ist Scrapie?

Scrapie ist eine langsam tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie) bei Schafen und in geringerem Ausmaß auch bei Ziegen. Die Erkrankung, auch Traberkrankheit genannt, ist potenziell auch für den Menschen gefährlich. Sie gehört wie BSE zur Gruppe der transmissiblen spongiformen Enzephalopatien (TSE) und ist anzeigepflichtig.
Wenn ein Zuchtbetrieb ausschließlich G1 Schafe hält, besteht die Möglichkeit sich als komplett reinerbig Scrapie-resistente Schafherde, als Bestand der Stufe I anerkennen zu lassen. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit dem Zuchtleiter auf.