| Tierische Erzeugung

Großer Zuspruch beim Schaftag des Lukasmarkts in Mayen

Bei herrlichem Wetter fand nach zwei Jahren Pause neben großem Zuschauerzuspruch der traditionelle Schaftag, der Feiertag der rheinland-pfälzischen Schafzucht am Lukasmarkt statt.
Auswahl der Miss Mayen
Die letzten fünf bei der Auswahl Miss Mayen.
Auswahl des Mister Mayen.
Miss Mayen, Walliser Schwarznasenschaf der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer. Freisbach und Mister Mayen Schwarzköpfiges Fleischschaf von Theo Bous, Mayen- Alzheim.

In diesem Jahr stand der Lukasmarkt unter dem Motto: Schafrassenschau. Von den 35 betreuten, im Herdbuch geführten Schafrassen waren zwölf Rassen aus 16 verschiedenen Zuchtstätten vertreten.

Der neue Zuchtleiter Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, musste in diesem Jahr die Schafe richten und kommentieren. In Rheinland-Pfalz werden leider nicht die gefährdeten Schaf- und Ziegenrassen wie in anderen Bundesländern direkt gefördert. Dennoch sind die rheinland-pfälzischen Schaf- und Ziegenzüchter aktiv dabei, solche Rassen züchterisch zu erhalten. Dementsprechend waren auch auf dem Schaftag viele zum Teil stark gefährdete Landrassen ausgestellt.

Zu den gefährdeten Landrassen gehören auch viele Bergschafrassen, die in unseren Mittelgebirgslagen gut zurechtkommen. Werner Müller aus Honerath zeigte hier das Braune und das Schwarze Bergschaf.  Bei den stark gefährdeten Gescheckten Bergschafen waren gleich zwei Aussteller mit Anje Hamann-Kraut, Mendig, und Tina Haus, Windhagen, vertreten. Das höchst bewertete Tier dieser Rasse war der Bock Arnold aus der Zucht Hamann-Kraut. Mit bei den Publikumslieblingen waren die rahmigen, langbeinigen Tiroler Bergschafe, die seit einem Jahr in Rheinland-Pfalz von Frau Dr. Sandra Köhnke, Hümmerich, gehalten werden.

Bei den Landrassenschafen überzeugte die Zuchtstätte Klaus Engels, Anschau, mit seinen Coburger Fuchsschafen. Neben zwei Zuchtböcken stellte Engels drei sehr ordentliche weibliche Auen aus, die in Korrektheit und Rassetyp überzeugen konnten. Der Waldschafzüchter German Braun, Römerberg, hat die gefährdeten Waldschafe ausgestellt. Ein weiterer Publikumslieblingsrasse stellten die auffälligen Walliser Schwarznasenschafe dar. Die beiden Zuchtstätten Ursula und Sebastian Nürenberg, Spessart, und die Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer, Freisbach, stellten hier ihre Tiere aus. Die Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer hatten ihre mitgebrachten Tiere auf den Punkt vorbereitet. In strahlendem Weiß überzeugte die Alma mit ihrer breiten Entwicklung den Preisrichter. Bei den Rhönschafen brachte die Zuchtstätte Dr. Lothar Wehner, Kirchberg, eine sehr ansehnliche Gruppe mit. Hier wurde die auch schon auf der Bundesschafschau ausgezeichnete Bundessiegerin mit ihrem starken Rassetyp, die Kat.-Nr.: 41 zur Klassensiegerin bei den Rhönschafen.

Bei den jüngeren Schafrassen in Deutschland, den Haarschafen war der Betrieb Jan und Andrea Engelmeyer, Üxheim, mit den Braunen Haarschafen vertreten. Die acht sehr ausgeglichene Rassegruppe wurde bei den weiblichen Tieren von der jüngsten, einer sehr langen, Kat-Nr. 49 angeführt. Frau Klara Hack, Sellerich, stellte zwei weitere Haarschafe, Lammböcke der Rasse Dorper aus. Hier überzeugte die Kat-Nr.: 50 mit seiner Geschlossen-, Korrektheit gepaart mit ordentlichen Bemuskelung.

Eine große Konkurrenz gab es bei den besonders bedeutenden Schwarzköpfigen Fleischschafen in Rheinland-Pfalz. Hier trafen die Lokalmatadore Theo und Friedel Bous, Mayen-Alzheim, Klaus und Alexander Michels, Echtershausen, und aus dem benachbarten Saarland Patric Stephan, Rehlingen-Siersburg, aufeinander. Gleich bei der ersten Klasse, den Böcken wurde es spannend. Hier konnte sich der Bock von Theo Bous mit seinem Rahmen mit viel Fleisch überzeugen. Bei den weiblichen Tieren ging es auf einem hohen Niveau weiter. Hier konnte sich bei der Siegerauswahl die Kat-Nr.: 55 durch ihre Harmonie, extreme Breite und Korrektheit im Fundament, von Friedel Bous, vor dem Lamm Kat-Nr.: 62 aus der Zucht Michels platzieren. Die abschließende Rasse bildeten die Merinolandrasse Schafe von der Schafzucht Bühner in Kandel. Hier wurden ein gewaltiger fleischbetonter Bock und auch sehr breite, fleischreiche Mutterschafe ausgestellt.

Spannend wurde es bei der Auswahl der Miss und Mister Mayen. Bei der Auswahl waren alle Rassen vertreten. Bei der Misswahl standen am Schluss noch fünf Schafe im Ring. Das rahmige Haarschaf von Engelmeyer, das korrekte Coburger Fuchsschaf von Engels, das Walliser Schwarznasenschaf der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer, die Bundessiegerin der Rhönschafe von Wehner und das gewaltige Schwarzköpfige Fleischschaf von Friedel Bous. Die Freude war riesig, wie der Titel an das hervorragend herausgebrachte Walliser Schwarznasenschaf der Zuchtgemeinschaft Heck & Scheurer ging. Ein ebenso farbenprächtiges Bild bot dann die Auswahl des Mister Mayen. Hier gab es keinen Weg dran vorbei an dem amtierenden Bundeschampion bei den farbigen Fleischschafen, den Schwarzköpfigen Fleischschafbock von Theo Bous aus Mayen-Alzheim.

Ein weiterer Publikumsmagnet war die Schafschurdemonstration. Hier zeigte Thomas Müller fachmännisch, wie die Schafschur erfolgt.

Eine Spinngruppe, organisiert von Ursula Nürenberg, zog viele Interessenten an. Die Informationsstände des Landesverbandes Schafe- und Ziegenhalter und Züchter, des Koordinationszentrum Luchs und Wolf stand für Fragen und Anliegen offen. Für das leibliche Wohl bei den Getränken sorgten der Schäferverein Vordereifel. Für schmackhafte Schafspezialitäten vom Grill und Pfanne sorgte die Schäferei Neumann vom Hof Meerheck.

Einen großen Dank geht an dieser Stelle an alle so motivierten Ausstellern und an die Stadt Mayen, ohne Ihnen wäre diese Schau nicht möglich.

Der große Zuschauerzuspruch, den vielen Gesprächen rund um die Schau belohnt jeden Aussteller und macht klar, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Zucht und den Berufsstand sind.

Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

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